Katzenfreundinnen vertragen sich nicht mehr
Birgas Fall 82 für Vox
Mimi und Kitty, EKH-Katzenschwestern, waren ein Herz und eine Seele, bis Jenny Giersch und ihr Lebenspartner Ronny einen in der Nähe ihres Wohnhauses spätabends herumirrenden jungen Kater in die Wohnung nahmen. Die beiden hatten das Tier schon seit einigen Tagen beobachtet und machten sich große Sorgen, denn das Käterchen war entweder ausgesetzt oder weggelaufen. Er bettelte die Mieter der Wohnanlage ständig um Futter an und brauchte augenscheinlich Hilfe.
Jenny telefonierte in ganz Berlin herum, wer ihr helfen könnte, den Kater für eine Nacht zu beherbergen, aber spätabends fand sich keine Unterstützung mehr und das Tierheim Berlin war schon geschlossen. So entschlossen sich die beiden, den Kater für eine Nacht aufzunehmen, um ihn am nächsten Tag ins Tierheim zu bringen. Aber ihre Tierliebe wurde ihnen zum Verhängnis.
In dieser Nacht passierte das Unglück und alle drei Katzen trafen versehentlich aufeinander. Erschreckt über dieses unerwartete Zusammentreffen mit einem jungen Kater gingen Mimi und Kitty aufeinander los und die Geschwisterliebe zerbrach von einer Minute auf die andere. Der dritte Kater wurde zwar am nächsten Tag ins Tierheim gebracht, doch Mimi und Kittys Beziehung konnte dies nicht mehr retten.
Seither wird nur noch gefaucht und geknurrt, wenn sie sich begegnen und die Katzen können sich nicht mehr in einem Raum gemeinsam aufhalten. Jenny und Partner Ronny mussten die beiden Katzen deshalb räumlich trennen. Katze Mimi hat zudem eine Angststörung entwickelt, wie Birga bei ihrem ersten Besuch schnell feststellt. Die ehemals muntere Katze verkriecht sich oft unter einer Decke, die Ronny wie eine Art Schutzbunker über dem Sofa im Arbeitszimmer, in dem sie sich jetzt täglich aufhält, gespannt hat. Hier lebt sie jedoch auf nur einem Quadratmeter, aus dem sie nicht mehr herauskommen will.
Birga ist klar, Mimi hat sich vom Leben zurückgezogen und ihr muss schnellstens geholfen werden, aber können die beiden Katzen jemals wieder zusammengeführt werden und wieder harmonisch miteinander leben?
Die Therapie wird schwierig und langwierig und erfordert den vollen Einsatz von allen Beteiligten.