Verhaltensprobleme von Katzen

Gängige Verhaltensprobleme bei Katzen, bei denen sich eine verhaltenstherapeutische Beratung bewährt hat:

Unsauberkeit ist neben den Konflikten von Katzen untereinander eines der häufigsten Probleme in unserer Beratungspraxis. Unsauberkeit kann bedeuten, dass das Tier die Katzentoilette nicht mehr für das kleine und/oder das große Geschäft genutzt wird.

Harnmarkieren muss von Unsauberkeit klar getrennt werden. Harnmarkieren als indirektes Kommunikationsmittel von Katzen ist im Gegensatz zur Unsauberkeit ein natürliches Verhalten im erweiteren Revier wie zum Beispiel im Garten. Entgegen landläufiger Ansicht kann jede Katze mit ihrem Harnstrahl markieren, egal ob männlich oder weiblich, kastriert oder unkastriert.

Auch das Kratzmarkieren dient der indirekten Kommunikation mit Artgenossen und gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire von Katzen.

Katzen sind genau wie wir Individualisten. Sie können sehr gesellig sein und eine oder andere Katzen als Bereicherung ihres Lebens ansehen sowie enge Bindungen und Freundschaften mit bestimmten Katzenindividuen eingehen.

Manche Katzen zeigen Aggression gegen Menschen, die in ihrer Ausprägung dem Verhaltensspektrum, das gegen andere Katzen gezeigt werden kann, gleicht. Häufigere Beispiele aus der Beratungspraxis, die dringend therapiert werden müssen: die Katze lauert ihrem Menschen auf, springt und beisst in die Wade, in Beine, Hände oder sogar in extremeren Fällen in das Gesicht.

Auch das Zusammenleben mit Tieren anderer Arten kann sich mit Katzen schwierig gestalten. Wenn Katzen mit anderen Tierarten im Haus gehalten werden, sind es in den meisten Fällen Hunde.

Katzen sind zwar Raubtiere, aber gleichzeitig selbst auch potentielle Beutetiere. Angst ist Teil des Katzenlebens und hat die biologische Funktion Lebewesen vor unvorsichtigem Verhalten und falschen Entscheidungen zu bewahren. Katzen leiden aber genau wie wir unter übermässiger Angst, die ihre Lebensqualität beeinträchtigt.

Was oft spielerisch aussieht, wenn Katzen ihren eigenen Schwanz jagen kann sich schnell zu einer ausgemachten Verhaltensstörung entwickeln.

Jeder hat schon einmal in Zoos mit schlechten Haltungsbedingungen Raubkatzen beobachtet wie sie an Gitter ihres Geheges ständig hin-und hergehen. Dieses immens traurige Schauspiel wird als stereotypes Verhalten bezeichnet.

Katzen, die insbesondere in der Nacht ihre Halter durch lautes und anhaltendes Mauzen wach halten sind ein weit verbreitetes Phänomen.

Übermäßige Fellpflege bei Katzen bis hin zu kahlen Stellen wird im Fachjargon als Feline Selbstinduzierte Alopezie (FSA) bezeichnet. Dabei putzt, leckt und benagt die Katze ihr Fell so übermäßig bis die Haare verschwunden sind und kahlen Stellen entstehen.

Pica beschreibt das beknabbern und ggf. fressen von Wolle oder anderen unverdaulichen Gegenständen wie u.a. Elektrokabeln, Plastik, Gummi (Putzhandschuhe, Gummiringe) oder Latex.

Nicht nur Hunde, sondern auch Katzen können zerstörerisches Verhalten zeigen und zumeist in Abwesenheit der Halter oder wenn diese schlafen.

Manche Katzen haben es sich angewöhnt, an (bestimmten) Kleidungsstücken ihrer Menschenfreunde, an Fingern, Armen oder anderen Körperstellen zu nuckeln und zu saugen.

Etliche Kunden können unangemessenes Paarungsverhalten bei ihren auch kastrierten Katzen beobachten. Dabei wird versucht andere Katzen beiderlei Geschlechts, andere Tiere, menschliche Gliedmaßen oder auch Gegenstände zu besteigen und zu begatten.

Eine Hyperaktivitätsstörung ist bei Katzen sehr selten. In der Regel handelt es sich eher um lebhafte Individuen oder Vertreter agiler Rassen wie u.a. Siamkatzen, Thaikatzen, Abessinierkatzen, Burmakatzen, Bengal- und Savannahkatzen Orientalen, die von ihren Haltern als hyperaktiv wahrgenommen werden.

Hyperattachment bei Katzen bedeutet, dass sie eine pathologische Abhängigkeit vom Halter bzw. ihrer Halterin zeigen. Enge Bindungen zur Katze sind etwas wunderbares und wünschenswertes, aber wenn die Katze keinen Moment ohne ihren Menschen zufrieden und entspannt sein kann ist bedeutet dies Leid für Mensch und Tier.

Immer wieder kommt es vor, dass Katzen nach einem Umzug auch über größere Distanzen in ihr angestammtes Revier zurücklaufen.

Sogenannte Kleptocats trifft man immer mal wieder an; besonders im angelsächischen Raum ist dieses Phänomen gut dokumentiert. Aber auch in unserer Praxis treffen wir immer mal wieder auf notorische Katzendiebe.

Einschläfern von Katzen aufgrund von Verhaltensproblemen muss nicht sein

Wir sind aufgrund unserer langjährigen Erfahrung sind wir der Meinung, dass es keinen einzigen vernünftigen Grund gibt, Katzen aufgrund von Verhaltensproblemen einzuschläfern. 

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